Zu Besuch bei BM Jackl in Dischingen

V.l.n.r.: Landtagskandidat Martin Grath, Ersatzkandidatin Elisabeth Kömm-Häfner, Bürgermeister Alfons Jakl

Gespräch Martin Grath mit dem Bürgermeister von Dischingen Alfons Jakl

Die Entwicklung im ländlichen Raum war in den letzten fünf Jahren ein besonderer Schwerpunkt der Landesregierung. Eine Gemeinde, die sich sehr erfolgreich um Zuschüsse bemüht hat, ist Dischingen. Aus diesem Grund besuchte der grüne Landtagskandidat den Bürgermeister Alfons Jakl. Begleitet wurde er von der Zweitkandidatin Elisabeth Kömm-Häfner.

In angenehmer Atmosphäre unterhielten sich die drei über die Versorgung mit Breitband, über Straßenbau, Baugebiete, Windenergie, Kinderbetreuung und Schulen und das Bibermanagement.

Bürgermeister Jakl kann sich auf seinen Gemeinderat verlassen, wenn er sinnvolle Maßnahmen kombinieren will, auch wenn dadurch die Pro-Kopf-Verschuldung steigt. „Lieber haben wir pro Kopf etwas mehr Schulden und haben sinnvoll in wichtige Infrastrukturmaßnahmen investiert, als eine niedrige Verschuldung und ganz viele Aufgaben, die vor uns liegen!“ Deshalb ist es wichtig, Synergien zu nutzen und Gas und Breitband mit der Druck- und Fallleitung zum neuen Wasserhochbehälter gleich mit zu verlegen, um somit Trugenhofen an das Gas- und Breitbandnetz anzuschließen.

Dabei ist Dischingen mit seinen 13 Teilorten und Weilern vor besondere Aufgaben gestellt. Viele Einrichtungen, wie z.B. Kindergärten müssen dezentral vor Ort zur Verfügung gestellt werden, auch wenn durch die eingruppigen Kindergärten erhöhte Kosten anfallen. „Für Eltern kleiner Kinder ist es wichtig, im Heimatort einen Kindergarten zu haben“ bestätigt Kömm-Häfner. Eine Besonderheit in Dischingen ist die hohe Anzahl der Vereine, insgesamt ca. 100 an der Zahl. Diese Vereine sind Teil einer funktionierenden Zivilgesellschaft, ohne die das Leben miteinander nicht so gut funktionieren könnte. Martin Grath bestätigt: „Wir brauchen genügend öffentliche Räume, die von der Bevölkerung genutzt werden“. Bürgermeister Jakl ist zu Recht stolz auf „seine“ Bürgerinnen und Bürger, die alle an einem Strang ziehen.

Eine wichtige Neuerung für Dischingen, bei der Bürgermeister Jakl die Bevölkerung hinter sich weiß, ist die Einführung der Gemeinschaftsschule. Sie ist ein Erfolgsmodell und ein Magnet über die Gemeinde hinaus. Mittlerweile sind ca. 100 Kinder an der Schule, die nicht aus Dischingen kommen, sondern den Weg aus Fleinheim, Nattheim oder aus dem bayrischen bis nach Dillingen auf sich nehmen, weil sie sich in der Schule wohlfühlen.

Für Grath und Kömm-Häfner war besonders interessant, wo der Bürgermeister, neben all den positiven Entwicklungen der letzten Jahre, noch Schwachstellen und Änderungsbedarf sieht. An erster Stelle wünscht sich Jakl, dass die Förderkriterien im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum in verschiedenen Punkten geändert werden. Um dem Ziel Innenentwicklung vor Außenentwicklung gerecht zu werden, sollten Sanierungen und Baulückenschließungen schwerpunktmäßig gefördert werden. Er bemängelt auch, dass Bauzuschüsse nur einmal im Jahr vergeben werden. Sinnvoller wäre es, auch unterjährige Förderungen zu bewilligen. Dadurch würde sich lange Wartezeiten verringern lassen, die Bauinteressenten abschrecken.

Ein weiteres Anliegen von Jakl, das er Grath mit auf den Weg nach Stuttgart gibt, ist die Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes. Ziel der Änderung war es, mehr Projekte zu fördern, diese allerdings durch weniger Zuschüsse. Durch die geringeren Zuschüsse können sich jetzt aber viele Gemeinden die Eigenanteile als Ko-Finanzierung nicht mehr leisten und investieren gar nicht mehr. Dadurch wurde das ursprüngliche Ziel ins Gegenteil verkehrt. Ebenfalls von Stuttgart wünscht sich Jakl, dass die Nachteile, welche die Region durch die Ausweisung als Wasserschutzgebiet erleidet, ausgeglichen werden. Leider fließt aus den vom Land eingenommenen Wasserentnahmegeldern nichts direkt an die betroffenen Kommunen zurück, die Nachteile und Risiken jedoch verbleiben in der Region.

Zufrieden ist Jakl mit der Einigung über das Bibermanagement. „Durch die Politik des Gehörtwerdens werden die Nöte der Menschen ernst genommen!“ kommentiert Grath die Regelung, mit der sowohl die Menschen als auch die Biber leben können.

Mit den Themen Versorgung von Flüchtlingen, positive Entwicklungen durch das Projekt „JAKOB“, Kreisumlage und Ausgleichszahlungen des Landes ging das kurzweilige Gespräch zu Ende. „Ich bin dankbar für die interessanten Anregungen und nehme wichtige Impulse mit für meine weitere Arbeit“ äußerte sich Martin Grath am Ende des Gespräches.