Die Reform und ihre ausführliche Begutachtung sind Teil einer Öffnung der Polizei nach innen und außen. Das von den Grünen angeregte Interessensbekundungsverfahren mit 30.000 betroffenen Beamtinnen und Beamten hat Maßstäbe gesetzt bei der Beteiligung der Landesbeschäftigten an Strukturveränderungen. Die völlige Transparenz bei der Untersuchung unterstreicht den Anspruch der Landesregierung, wissenschaftlichen Sachverstand viel mehr einzubeziehen. Das stärkt das Prinzip einer „bürgernahen Polizei“. Der kommende Bürger- und Polizeibeauftragte, der den Beamtinnen und Beamten einen direkten Zugang zum Parlament verschafft, wird dieses Leitbild weiter befördern. Es festigt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihre Polizei. Das brauchen wir dringender denn je.
Dafür ist es ganz entscheidend, dass die neue Struktur laut Gutachter den ersten Praxistest bei der Zuwanderung von Flüchtlingen erfolgreich besteht. Die polizeiliche Tätigkeit wurde u.a. an der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Meßstetten überprüft. Der Polizei werden u.a. schnellere Reaktionen bescheinigt als sie in der alten Struktur möglich waren.
Die Studie nennt auch Bereiche, in denen nachgebessert werden muss. Das ist bei einer so umfangreichen Reform nach so kurzer Laufzeit aber klar. Die nötigen Optimierungen werden wir ebenso in Angriff nehmen wie die Erhöhung der Polizeidichte – die grüne Fraktion hat diese auf ihrer Winterklausur bereits beschlossen. „Im Gegensatz zur Schwarz-Gelben Vorgängerregierung bilden wir mehr Polizisten aus. Wir erhöhen die Zahl der Polizeianwärter auf 1.100 in 2016 und 1.400 in den Jahren 2017 und 2018. Während die Schwarz-Gelbe-Vorgängerregierung 1.000 Polizeistellen gestrichen hat, sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Polizei wieder aufzubauen“, so Grath.
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