Handwerksdelegation in Frankreich

Handwerksdelegation aus Baden-Württemberg zum Austausch in Strasbourg

Der Handwerkspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Martin Grath nimmt an Handwerksdelegationsreise nach Frankreich teil.

Grath begrüßt den ausgiebigen Dialog mit den französischen Kollegen: »Frankreich und Deutschland sind Stützpfeiler der Europäischen Union. Europa schaut auf diese Region – auf diese Grenzregion– und fragt: Wie werden die Aachener Verträge dort gelebt? Wir brauchen den Informations- und Wissensaustausch zwischen Schwarzwald und Vogesen. Die Region hat Vorbildfunktion für alle Anrainerstaaten.« Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „In guten und intensiven Gesprächen mit unseren französischen Partnern haben wir unterstrichen, wie wichtig für Baden-Württemberg die Zusammenarbeit mit Frankreich ist. Die Zeit der Rückschritte ist vorbei.“ 

Der Landtagsabgeordnete Martin Grath reiste zusammen mit einer Handwerksdelegation unter Leitung von Handwerkstag-Präsident Rainer Reichhold und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in der vergangenen Woche nach Straßburg. Zusammen mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag und Handwerk International Baden-Württemberg führten sie dort Gespräche mit hochrangigen politischen Vertretern der französischen Seite zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Nicht zuletzt aufgrund der Pandemie war die Zusammenarbeit diesseits und jenseits des Rheins beeinträchtigt. Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Die diesjährige Handwerksdelegationsreise fand zum richtigen Zeitpunkt statt: Unsere französischen Freunde haben uns signalisiert, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ganz oben auf der politischen Agenda steht. Wir steigen jetzt vertieft in fachliche Diskussionen ein, um bürokratische Hürden, die sich in den vergangenen Jahren aufgetan haben, Stück für Stück wieder abzubauen. Eines steht damit fest: Die Zeit der Rückschritte ist vorbei. Das ist insgesamt ein starkes Signal für die deutsch-französische Freundschaft.“ Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold äußert: „Nach langen Einschränkungen aufgrund der Pandemie, unter denen das grenzüberschreitende Arbeiten stark gelitten hat, war es nun gut und wichtig, wieder verstärkt in den Austausch mit unseren französischen Partnern zu kommen. Wir müssen die Hemmnisse in der Zusammenarbeit noch weiter abbauen. Europa muss von den Betrieben, Mitarbeitern und Auszubildenden wieder mehr gelebt werden können – gerade in den Grenzregionen Elsass und Baden-Württemberg. Dazu braucht es auf beiden Seiten die richtigen Rahmenbedingungen.“.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg wird sich im Sinne der grenzüberschreitend tätigen Unternehmen und der Grenzpendler in die Diskussion mit den französischen Stellen einbringen. Wichtig ist es, bestehende Ideen und Vorhaben zu konkretisieren. Daher hat Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut zugesagt, die Initiative für einen grenzüberschreitenden Wirtschaftskongress im kommenden Jahr zu unterstützen. »Das Handwerk war und ist, in beiden Staaten, Stabilitätsanker während der Corona-Pandemie. Es kann als Vorbild für Krisen-Resilienz dienen! Es stellen sich die Fragen: Warum ist das Handwerk in beiden Staaten so gut durch die Krise gekommen? Welche Mechanismen und welche Mentalität waren hier bestimmend? Eines ist klar: Ohne das Handwerk können die, in beiden Staaten ähnlich gelagerten, Herausforderungen wie: Klimawandel, Energiewende, Mobilitätswende, Wohnungsmangel usw. nicht bewältigt werden.

Insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels wie Trockenheit, Dürre, Starkregen, das Aufheizen der Innenstädte, dazu Staus auf den Straßen und die Luftverschmutzung machen eben so wenig vor der Grenze halt wie der Fachkräftemangel.

Die Probleme bestehen hier wie dort, weshalb der Austausch  mit unseren französischen Nachbarn für mich sehr wertvoll ist. Je mehr Menschen über Lösungen nachdenken, desto schneller werden diese kommen und desto mehr werden alle davon profitieren. Dazu gehören die Bekämpfung der Schwarzarbeit, das Anpassen der Normen und die Angleichung der Arbeitsschutzgesetze. Wir setzen uns für eine grenzüberschreitende Ausbildung ein und unterstützen die Ziele der 2019 geschlossenen Aachener Verträge«, so Grath.