Land sichert finanzielle Unterstützung für Modernisierung der Georg-Elser-Gedenkstätte zu

Die Heidenheimer Landtagsabgeordneten Andreas Stoch (SPD) und Martin Grath (Grüne) warben in Stuttgart für die finanzielle Unterstützung bei der geplanten Modernisierung der Königsbronner Georg-Elser-Gedenkstätte. Als Ergebnis setzen sich nun in einem gemeinsamen fraktionsübergreifenden Vorstoß Grüne, CDU, SPD und FDP dafür ein.

Die Gedenkstätte soll ein neues interaktives Konzept erhalten, das über das Leben und Wirken Georg Elsers hinausgeht und sein Engagement für eine freie Gesellschaft auch in Bezug zu aktuellen Fragestellungen setzt. Gleichzeitig wird der Umbau die Räumlichkeiten barrierefrei machen, sodass auch Menschen mit Handicap die Gedenkstätte in Königsbronn besichtigen können.

Das Land unterstützt die Pläne der Gemeinde, die dafür Bundesmittel in Höhe von 400.000 Euro beantragt hatte. Diese wiederum sind gekoppelt an Zusagen, die das Land bei der Finanzierung übernehmen soll. Deshalb haben alle demokratischen Parteien im Landtag eine gemeinsame Absichtserklärung, einen sogenannten „Letter of Intent“, unterzeichnet. In diesem sichern sie zu, einen Teil der benötigten finanziellen Mittel, nämlich 150.000 Euro, im aktuellen Doppelhaushalt bereitzustellen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende und Heidenheimer Landtagsabgeordnete Andreas Stoch betont: „Wir wissen, dass die gemeinsame Erinnerung an unsere Geschichte eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft einnimmt. Die jüngsten Ereignisse in Halle haben uns das in erschreckender Weise leider wieder gezeigt.“ Die Voraussetzung für eine offene und tolerante Gesellschaft sei der Schutz der Würde des Einzelnen und von Minderheiten. Dafür brauche es eine moderne und erlebbare Erinnerungs- und Gedenkkultur, so Stoch, der die Idee einer Neukonzeption gemeinsam mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Leni Breymaier von Beginn an unterstützt hat.

„Genau dafür leisteten die Neukonzeption und Erweiterung der Georg-Elser-Gedenkstätte einen wichtigen Beitrag. Denn die Gedenkstätte setzt einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Schulklassen, die nicht nur aus der Umgebung, sondern zunehmend auch aus weiterer Entfernung, manchmal auch aus dem Ausland nach Königsbronn kommen“, erklären die Heidenheimer Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Grünen Margit Stumpp und Martin Grath, die sich leidenschaftlich für die Gedenkstätte einsetzen.

Es sei richtig und wichtig mit der Absichtserklärung hier ein wichtiges Zeichen zu setzen, betonen der für Aalen-Heidenheim zuständige CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter und der für den Wahlkreis Heidenheim zuständige CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Mack: „Populismus und Fremdenfeindlichkeit dürfen bei uns keinen Platz haben. Sie möchten unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören. Eine aufklärende und umfängliche Erinnerungskultur tritt solchen Kräften entschieden entgegen.“

Am 8. November jährt sich das Attentat Georg Elsers auf Adolf Hitler und die gesamte NS-Spitze im Münchener Bürgerbräukeller zum 80igsten Mal. Viele Veranstaltungen begleiten dieses wichtige historische Ereignis. Höhepunkt ist der Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der am 4. November die Gedenkstätte besichtigen wird und ehrenamtlich Engagierte zu einer Gesprächsrunde einlädt.