„Wir müssen den Wald neu denken“

Martin Grath, Landtagsabgeordneter der Grünen, und Heidenheims Revierförster Christian Eder durchstreiften gemeinsam ein Waldgebiet bei Heidenheim. Eder kennt die Skepsis vieler Bürgerinnen und Bürger gegenüber den Holzerntearbeiten, die gerade an verschiedenen Orten stattfinden. Es besteht vielfach die Sorge, dass zu viele Bäume aus dem Wald geholt werden. 

„Wir sind als Stadt und Eigentümerin des Waldes dazu verpflichtet, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, sagt Christian Eder. Gerade Buchen, die wegen eines Sonnenbrands Trockenschäden in der Krone erleiden oder die Bäume von einer Krankheit befallen sind, könnten jederzeit Äste oder sogar der ganze Baum auf nahegelegene Wege stürzen. „Das stellt für spazierende Passanten eine ernstzunehmende Gefahr dar, auf die wir reagieren müssen – besonders auf viel genutzten Wegen wie etwa in der Nähe des Stadions“, sagt der Förster. Das trifft auf die Bäume zu, die zuletzt im Bereich des Stadions gefällt wurden. Dort stehen bereits nachwachsende Bäume mit einer Höhe von etwa sechs Meter, die nun Licht und Platz haben, um sich zu entwickeln. Etwaige Freistellen werden im Frühjahr mit klimaresistenten Bäumen bepflanzt. An etwaigen Fehlstellen werden im Frühjahr klimaresistente Nadelbäume gepflanzt, um den Mischwald zu fördern.

„Diese Herangehensweise ist großartig“, sagt Martin Grath, „Wir müssen den Wald neu denken und junge Menschen für den Wald begeistern. Dieser wird in Zukunft seine Hauptaufgabe als Rohstofflieferant verlieren. Dagegen wird der Erholungswald an Bedeutung gewinnen.“ Grath betont, dass der Wald dringend klimastabil gemacht werden müsse, um die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte auch auf der Schwäbischen Alb erhalten zu bleiben.