Präventionsarbeit in der Heidenheimer Oststadt

Bei Kaffee und Butterbrezeln tauschte sich der Landtagsabgeordnete der Grünen Martin Grath mit Stefanie Braun-Behrendt und Brigitte Weber im Stadtteiltreff »s’Lädle« in der Oststadt Heidenheims über deren aktuelle Herausforderungen aus.

Gleich zu Beginn berichtet die Stadtteilkoordinatorin Stefanie Braun-Behrendt über ein häufiges Missverständnis in Bezug auf ihre Arbeit: »Ein Großteil meiner Arbeit ist die Vernetzung verschiedener Menschen und Akteure hier in der Stadt. Wir brauchen hier nicht das 100. Unterhaltungs- oder Konsumangebot, sondern müssen den sozialen Zusammenhalt unterstützen.« In der Quartiersarbeit erkenne man gesellschaftliche Konflikte und Ressentiments wie unter einem Brennglas, so Braun-Behrendt. Doch für eine nachhaltige Veränderung reiche die Zeit so gut wie nie aus. Für gute Quartiersarbeit müsse man ständig vor Ort sein und dafür sei die Personaldecke viel zu gering.

»Wir haben leider in allen Bereichen einen eklatanten Fachkräftemangel,« so Martin Grath. Er findet, soziale Arbeit muss attraktiver sein: »Sie leisten hier vor Ort extrem wichtige Präventionsarbeit. Denn wo soziale Arbeit funktioniert, gibt es weniger Vandalismus, weniger Streit, sogar weniger häusliche Gewalt. Die Menschen müssen ein Verständnis für die große Bedeutung von diesen Berufen entwickeln. Daraus müssen dann auch bessere Arbeitsbedingungen resultieren.«

In Verbindung mit Stadtteilarbeit wurde vergangenes Jahr ein Urban Gardening Projekt gestartet. »Wir brauchen Gelegenheiten, bei denen wir unterschiedliche Menschen auf Augenhöhe zusammenbringen können. Dafür eignet sich das gemeinsame Gärtnern sehr gut, denn die Helfenden lernen alle voneinander,« erklärt Brigitte Weber, Geschäftsbereichsleiterin Demografie und Gesellschaft bei der Stadtverwaltung Heidenheim.

»Ihr Einsatz ist von unschätzbarem Wert und kommt der ganzen Gesellschaft zu Gute. Dafür zolle ich Ihnen höchsten Respekt,« so Martin Grath abschließend.

 Das Quartiersprojekt ist 2021 nach einem Konzept des Gemeinderats und mit einer Förderung des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 85.000 Euro entstanden. Die Förderung läuft bis September 2023.